Startseite
Was suchen Sie?
Hintergrundbild
Versteckte Gefahren!
Wie sieht´s aus?

Antivirenprogramme

Ein Antivirenprogramm, Virenscanner oder Virenschutz-Programm (Abkürzung: AV) ist eine Software, die bekannte Computerviren, Computerwürmer und Trojanische Pferde aufspüren, blockieren und gegebenenfalls beseitigen soll. 

Echtzeitscanner

Der Echtzeitscanner (engl. on-access scanner, real-time protection, background guard), auch Zugriffsscanner oder residenter Scanner genannt, ist im Hintergrund als Systemdienst (Windows) oder Daemon (Unix) aktiv und scannt alle Dateien, Programme, den Arbeitsspeicher und evtl. den HTTP- wie den FTP-Verkehr. Um dies zu erreichen, werden so genannte Filtertreiber vom Antivirenprogramm installiert, die die Schnittstelle zwischen dem Echtzeitscanner und dem Dateisystem bereitstellen. Findet der Echtzeitscanner etwas Verdächtiges, fragt er in der Regel den Benutzer nach dem weiteren Vorgehen. Dies sind das Blockieren des Zugriffs, das Löschen der Datei, das Verschieben in die Quarantäne oder, wenn möglich, ein Reparaturversuch. Generell kann beim Echtzeitschutz zwischen zwei Strategien unterschieden werden:

  1. Scannen beim Öffnen von Dateien (Lesevorgang)
  2. Scannen beim Erstellen / Ändern von Dateien (Schreibvorgang)

Es kann der Fall eintreten, dass eine virulente Datei gespeichert wurde, bevor eine Virensignatur für sie verfügbar war. Nach einem Signatur-Update ist es aber möglich, sie beim Öffnen zu erkennen. In diesem Fall ist also ein Scannvorgang beim Öffnen der Datei dem Scanvorgang beim Schreiben der Datei überlegen. Um die Belastung durch den Echtzeitscanner zu verringern, werden oft einige Dateiformate, komprimierte Dateien (Archive) oder Ähnliches nur zum Teil oder gar nicht gescannt.

 

Manueller Scanner

Der manuelle Scanner (engl. on-demand scanner), auch als Dateiscanner bezeichnet, muss vom Benutzer manuell oder zeitgesteuert gestartet werden (On-Demand). Findet ein Scanner schädliche Software, erscheint eine Warnmeldung und in der Regel auch eine Abfrage der gewünschten Aktion: Reinigung, Quarantäne oder Löschung der befallenen Datei(en).

Online-Virenscanner

Als Online-Virenscanner werden Antivirenprogramme bezeichnet, die ihren Programmcode und die Viren-Muster über ein Netzwerk (online) laden. Sie arbeiten im Gegensatz zu fest installierten Virenscannern nur im On-Demand-Modus. Das heißt, der persistente Schutz durch einen On-Access-Modus ist nicht gewährleistet. Oft werden Online-Virenscanner auch als sogenannte Second-Opinion-Scanner benutzt, um sich zusätzlich zum installierten Virenscanner eine „zweite Meinung“ zu evtl. Befall einzuholen.

Weiterhin gibt es Webseiten, die es ermöglichen, einzelne Dateien mit verschiedenen Virenscannern zu prüfen. Für diese Art des Scans muss der Benutzer selbst aktiv die Datei hochladen, es ist also eine Spezialform des On-Demand-Scan.

Sonstige Scanner

Neben dem Echtzeit- und dem manuellen Scanner gibt es noch eine Reihe weiterer Scanner.

Die meisten davon arbeiten, indem sie den Netzwerkverkehr analysieren. Dazu scannen sie den Datenstrom und führen bei einer Auffälligkeit eine definierte Operation aus, wie etwa das Sperren des Datenverkehrs.

  • Eine andere Lösung ist der Einsatz von Proxysoftware. Manche Proxys erlauben das Anbinden von Antivirensoftware. Wird eine Datei so heruntergeladen, wird diese zunächst am Proxy untersucht und geprüft, ob sie verseucht ist. Je nach Ergebnis wird sie dann an den Client ausgeliefert oder gesperrt. Ein deutlicher Nachteil besteht jedoch in der Tatsache, dass dies bei einer End-zu-End-Verschlüsselung quasi wirkungslos ist. Eine Variante dieser Proxy-Virusfilter sind Mail-Relay-Server mit Antivirus-Software, teilweise als Online-Virusfilter bezeichnet (vgl. aber oben). Dabei werden E-Mails zunächst auf den Relay-Server geleitet, dort gescannt und abgewiesen, unter Quarantäne gestellt oder gesäubert und dann auf den Mailserver des Empfängers weitergeleitet.